Traum

traum

farben erfüllte
gedanken umhüllte
leichtigkeit

kindlich ersehnte
heimlich entlehnte
geborgenheit

zart wie seifenblasen
Träume

erfühlte Träume
erfüllen
leere
Hände

fühlende Hände
füllen
leere
Erinnerung

mit Träumen
die Macht

die Macht
der Welt
getrennt
vom Licht
gelöst
von Wahrheit
geschützt
vor Klarheit

der Vorhang reißt entzwei
es ist vollbracht

die Klarheit
erhellt
die Wahrheit
erlöst
das Licht
erfüllt
die Welt
mit Macht
Brücken

auf den Brücken
silberne Wagen
darunter
ein Lumpenzelt
am Ufer entlang
die Häuser wachsen
dazwischen
der Verlorenen Welt

auf den Brücken
rastlose Angst
darunter
Erschöpfung und Wut
am Ufer entlang
die Mauern wachsen
dazwischen
der Hoffnung Blut

wo sind die Brücken
einander zu sehen
überwindend
Hass und Scheu?
wo sind die Ufer
mit Platz zum Leben
verheißungsvoll
fruchtbar und neu?

lass sie uns suchen
lass sie uns finden
sind sie nicht da
so bauen wir sie
Trost II

wo hast Du mich gefunden?
im Regen
das Gesicht schwarz vor Tränen
im Schlamm
den Mund dunkel vor Schmerz
im Nebel
das Herz stumm vor Angst
wohin bringst Du mich?
in meine Arme
damit Ich deine Tränen weine
an mein Ohr
damit Ich deinen Schmerz erfahre
unter meine Flügel
damit Ich deine Angst spüre
komm
komm
komm, mein Kind
sei nicht mehr allein
Heimweg


geborgen
meine Seele in
Deinem warmen Mantel
dem Rhythmus Deines Herzens
Deinem zärtlichen Wort
gehen wir
Schritt um Schritt
den dunklen Weg
geborgen

wann sind wir zu Hause, Vater?
Heimweg II

ein langer Weg
sagt Er
einsam und still
um ihn zu gehn
sagt Er
bleib nah bei mir
ich bin schon groß
sag ich
und lauf voraus
bis ich falle
und Seine Hand
mich hält
ich bin schon groß
sag ich
an Seinem Herz
dann lauf mit mir
sagt Er
und lächelt
Vertrauen III

festen Grund 
in Dunkelheit
auf unbekanntem Weg
fühlen
Schritt für Schritt
Deiner Stimme folgend

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